Unsere Gemeinschaftsräume: die Werkstatt


Im Wohnprojekt Hasendorf legen wir großen Wert auf Nachhaltigkeit beim Wohnen. Unter anderem sind unsere individuellen Wohnflächen kleiner, weil wir sehr viele Gemeinschaftsflächen haben werden. Mit unserem sehr hohen Anteil an Gemeinschaftsflächen gehen wir in diesem Bereich neue Wege. In diesem Beitrag stellen wir dir unsere Werkstatt vor.

Werkstätten sind nun wirklich nichts Neues. Aber wir sind trotzdem ganz aufgeregt! Die meisten von uns haben bisher in Wohnungen gelebt, also ohne Werkstatt. Auch gibt es in der Regel keinen Werkstattraum für die gesamte Hausgemeinschaft. Ja selbst das Werkzeug müssen wir uns meist borgen, weil wir nicht alle unsere Kellerabteile damit vollräumen können. Vielleicht ist deshalb die geteilte Bohrmaschine zu einem Symbol für die Sharing-is-caring-Generation geworden. Unsere Werkstatt könnte vielleicht ein bisschen so ausschauen:

In Hasendorf werden wir eine rund 22 m² große Werkstatt haben, bestückt mit all unseren Lieblingswerkzeugen und -maschinen für große Vorhaben wie auch für kleine Basteleien. Sie wird im Untergeschoss und damit (wegen der Hanglage des Grundstücks) ebenerdig auf Straßenniveau neben einer der Garagen sein. Durch eine doppelflügelige Tür wird man auf die Straße gelangen und ein bisschen Werkstättenhof-Flair haben, denn viele der Nachbarn rundherum sind auch handwerklich tätig, nicht zuletzt unser Tischler-Nachbar Franz.

Exkurs: Flächenverbrauch
Laut Mikrozensus (vgl. Statistik Austria 2015, Wohnen 2014) verbrauchen die ÖsterreicherInnen durchschnittlich 44,7 m² p. P. für individuellen Wohnraum, in Niederösterreich sind es sogar 49,1 m² p. P. Gerade im ländlichen Raum, wo die Tendenz zum Bau von Einfamilienhäusern zu einem sehr hohen Flächenverbrauch pro Kopf (52,7 m² p. P. bei Hauseigentum in Niederösterreich) und zu Zersiedelung führt (vgl. GLOBAL 2000 et al. 2015, Bodenatlas), kann unser Projekt richtungsweisend sein. So werden wir im Wohnprojekt voraussichtlich einen Wert von rund 21,9 m² p. P. (bei 28 Erwachsenen und 12 Kindern) erreichen. Selbst unter Miteinbeziehung aller Gemeinschaftsflächen und Allgemein- bzw. Erschließungsflächen erreichen wir mit 38,5 m² p. P. einen weit geringeren Wert als die DurchschnittsösterreicherInnen – Teilen wirkt! Durch die verdichtete Bauweise verbuchen wir eine verbaute Fläche (inkl. Erschließung) von 22,7 m² p. P.

Wer wird unsere Werkstatt wie nutzen? Eine bisher mobile, in einem Container eingerichtete, Werkstatt wird in feste Wände übersiedeln können. Die Gartelnden unter uns werden dort regelmäßig Pflanzentröge und Hochbeete bauen, Klettergerüste — und das Gartenhimmelbett. Und alle freuen sich auf eine gute Grundausstattung an Werkzeug und dass sie dann nicht so sehr auf ihre Wohnung aufpassen muss, wenn sie mal wieder schrauben, sägen, löten. Und die Werkstatt wird immer auch ein Ort für Ideen und Möglichkeiten sein: welche Sachen fallen den anderen ein, wer kann wem helfen und vielleicht sogar einen kleinen Tischlerkurs anleiten?

Unsere Werkstatt wird unseren Mitgliedern zur Verfügung stehen. Bei Interesse aus der Nachbarschaft werden wir gerne auch über das Wohnprojekt hinaus teilen :)


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