Bericht von einem verregneten Presshauswerkelwochenende


Was ist an diesem verregneten Wochenende in Hasendorf wirklich passiert? Wer war dabei? Wer tauchte plötzlich auf? Wie geht’s weiter? Die Jurte ist eingetroffen, die Arbeiten am Dachstuhl des Presshauses sind eröffnet und Überraschungsgäste schneiten vorbei!

Wir haben, verdammt noch ein Mal, bei strömenden Regen die Jurte aufgestellt. Gerhard war des öfteren für eine totale Zerstörung und eine frühzeitige Beendigung der Aufbauaktion. Kälte, Nässe und ein sich überall anhaftender, glitschiger, pickiger Gatsch waren mitunter die Auslöser. Auf Grund des schlechten Wetters konnte die Jurte gerade noch provisorisch aufgestellt werden. Dem Verzweifeln nahe, gab es dennoch lichte Momente: nämlich warmes Essen von Monika! Kaffee und Kuchen kamen wie aus dem Nichts und gesellige Pläuschchen zwischendurch gaben uns die Kraft zum Weitermachen.

Am Samstag um 9 Uhr gings los.

Daniel war wie vereinbart schon vor Ort und arbeitete bereits als ich 20 Minuten zu spät auftauchte. Ich hatte den Leim vergessen und machte noch einen Umweg über einen Baumarkt. Wie sich später herausstellte war der Aufwand vergebens, da ich das falsche Produkt mitbrachte. Naja. Das Wetter war okay, die Temperaturen etwas niedrig. Mir fiel auf, dass sich beim Ausatmen kleine sichtbare Wolken bildeten. Zum Glück hatte ich mich extra warm eingepackt.

Des weiteren tauchten Helmut und Monika auf, welche auf Grund der arbeitsbedingten Staubentwicklung gleich ein Mal die Presshauseinrichtung mit Folien abdeckten und warme Getränke brühten. Bald darauf kamen Alice, Jan und Gudrun mit Kaja, Jarik und Ina. Gerhard kam kurz danach, er brachte die Jurte, geladen auf die vollgras-Pritsche. Alice, Gerhard, Helmut und Jan hatten sich am Tag davor darum gekümmert, dass dieses mächtige Ding fahrbereit seiner Dinge harrte.

Um die Mittagszeit kam Lea mit Maja. Sie hatten dafür gesorgt, dass Anna nicht in diese Kälte hinaus musste, und von ihrem Onkel Sepp zu Hause betreut werden konnte. Ursprünglich war ein kleines Infotreffen geplant gewesen, doch dieses wurde aufgrund einer nur einer fixen Anmeldung abgeblasen. Auch wenn Lea fleißig bei der Dachstuhlrenovierung mitanpackte, waren trotzdem ihre Qualitäten als Infotreffen-Leiterin gefragt. Wieso eigentlich? Wie aus dem Nichts tauchte eine kleine Gruppe an InteressentInnen und unabhängig davon ein Pärchen auf. Zusätzlich schaute Gabriele vorbei. Erika, unsere schon nähergerückte Interessentin brachte ihren Stefan zum persönlichen Gespräch mit Monika mit. Dafür, dass ich mit Niemandem gerechnet hatte, waren dann doch wieder viele neue Gesichter dabei. Planen und Improvisieren sind Stärken die wir an diesem Wochenende gut üben konnten. Auf jeden Fall bekamen die InteressentInnen in kurzer Zeit ein Bild von unserer Gruppe, wie es für andere Leute noch nicht möglich war.

Was geschah schlußendlich am Samstag alles?

Der Jurtenboden wurde aufgestellt. Er befindet sich im sichern Abstand zum Gatsch, ca hüfthoch. Das Presshausdach wurde an zwei Stellen geöffnet. Sparren, Balken und Latten wurden angesägt. Morsches Holz wurde von Daniel fachkundig entfernt und bestehendes Holz für stabile Zimmermannnsverbindungen vorbereitet. Zum Glück bekamen wir bestes altes Holz und Strom für unsere Dachstuhlarbeiten von unseren lieben Nachbarn, den Szabos. Von Herbert und Gitti durften wir uns eine Baustütze ausborgen. Was uns jetzt noch fehlt sind die richtigen Ziegel. Am Abend wurde gearbeitet bis es dunkel war. Monika, Helmut und ich verbrachten die Nacht am Grund. Wir nutzten die Gelegenheit für einen Heurigenbesuch bei der Familie Häusler. Anscheinend dachten sich das mehrere Hasendorfbewohner, denn wir waren dort nicht alleine. Zum Glück gab es für uns noch ein Sitzplatzerl.

 

Ein Sonntag ohne Sonne.

In der Nacht begann es in Hasendorf zu regnen. Es stellte sich heraus, dass es am Vormittag stellenweise Zeiten ohne Regen gab. Im Nachhinein hat es gefühlt die ganze Zeit geregnet. Wir wurden alle nass, je nach Ausrüstung und Aufgabengebiet mehr oder weniger. Die Stimmung passte immer wieder perfekt zum Wetter. Wir scheiterten fast am Jurtenaufbau und lernten uns in einem ganz neuen Kontext besser kennen.

Nicht nur die Jurte machte uns zu schaffen, auch die Dachsanierung hatte ihre Rückschläge. Leider waren die alten Planen nicht ganz dicht. Blöderweise hatte sich der entscheidende Bohrer für die Holzdübel in Leas Auto versteckt, welches wieder in Mödling war. Das passte ganz gut, da ich den falschen Leim besorgt hatte. Daniel konnte dies aber nicht aus der Ruhe bringen. Er meinte, dass sich das alles auch nächste Woche noch machen läßt.

Alles in Allem war es ein verdammt schönes Wochenende!

Wie geht’s weiter?

Ich freu mich schon auf das Nächste. Jetzt müssen wir das Presshausdach vorm Winter dicht bekommen. Die Arbeiten sind in Gange! Es gibt kein Zurück. Nächstes Wochenende kann uns Daniel noch wunderbar unterstützen, das müssen wir gut nutzen. Auf Willhaben habe ich bzw. Daniel zwei Annoncen bezüglich gebraucheter Dachziegel gefunden. In Weiz bei Graz gäbe es die »Wiener Tasche« gratis. Wir müssten sie selbst vom Dach herunterholen. Die andere Adresse in Kritzendorf verlangt 150 € für 800-1.000 Stück. Die Idee, die ich dazu habe ist, dass wir fürs Wochenende zwei Teams bilden. Eine Partie holt die Ziegel und die andere hilft Daniel.


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